Mittelmeerkrankeiten, das heißt Krankheiten, die Hunde aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland mitbringen, sind zur Zeit ein hochaktuelles Thema. Durch den zunehmenden Reiseverkehr in südliche Länder sowie durch den zunehmenden Auslandstierschutz der letzten Jahre gelangen immer mehr Hunde, seltener auch Katzen, nach Mitteleuropa, die oft mit einer schwerwiegenden Krankheit behaftet sind. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um 4 Krankheiten : die Leishmaniose, die Ehrlichiose, die Babesiose und die Herzwurmerkrankung Dirofilariose.
So sozial nachvollziehbar das Verbringen dieser Tiere aus ihren oft katastrophalen und elenden Haltungs- und Lebensbedingungen ist , so problematisch gestaltet sich oft dann in Deutschland das Erkennen und Behandeln dieser bis vor einigen Jahren noch vollkommen unbekannten Krankheitsbilder. Allen diesen Krankheiten ist gemeinsam, dass sie durch einen Vektor, das heißt Insekten oder Parasiten auf die Tiere übertragen werden können und erst nach längerer Zeit die ersten Symptome erkennen lassen.
Uns ist es ein wichtiges Anliegen durch exakte Diagnose und Aufklärung Licht in die Behandlung dieser Krankheiten zu bringen und mit Unwahrheiten über diese Krankheiten aufzuräumen. Da wir uns seit Jahren kompetent mit der Diagnose und Therapie dieser Krankheiten beschäftigen, ist ihr Tier bei uns in guten Händen, sollte es mit einer Mittelmeerkrankheit behaftet sein . Dazu kommt, dass uns 3 große Tierschutzorganisationen aus dem Mittelmeerraum fast täglich Tiere zur Behandlung überweisen, so dass wir auch über entsprechend große Behandlungszahlen verfügen .
Die Leishmaniose ist die unter Umständen unangenehmste Erkrankung, die sich ein Hund im Mittelmeerraum zuziehen kann. Durch den Stich einer Sandmücke gelangen die Erreger in den Körper des Tieres. Je nach Immunstatus kommt es zu schwerwiegenden Reaktionen im Lymphatischen System mit Fieber, Apathie, Schwäche ,Lymphknotenschwellung, Vergrößerung von Leber und Milz und schwerwiegenden Hautentzündungen. Da die Inkubationszeit der Erkrankung bis zu einem halben Jahr beträgt, wird die Erkrankung erst gar nicht ursächlich mit dem Auslandsaufenthalt in Verbindung gebracht. Durch eine Blutuntersuchung kann eine Diagnose erstellt und bestimmt werden, wie weit die Infektion fortgeschritten ist. Früher war die Behandlung der Leishmaniose schwierig und mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet, mittlerweile gibt es sehr Moderne Medikamente, so dass die Patienten bei entsprechender Behandlung gute Prognosen haben . Wichtig ist, und vielen noch nicht bekannt, dass die Erkrankung nicht von einm infizierten Hund auf den Menschen erfolgen kann , das heißt eine Infektion kann nur über den Vektor, das heißt die Sandmücke erfolgen . Betroffene Länder sind vor allem Südspanien, Portugal und die Balearen, sowie Griechenland. Dabei hat sich gezeigt, dass die Leishmaniose in Griechenland sehr selten auftritt, aber betroffene Tiere nach unseren Beobachtungen häufig die schlimmsten Verlaufsformen zeigen . Wichtigster Schutz ist eine gezielte Sandmückenprophylaxe in Form von Halsbändern oder Spot ons, deshalb sprechen sie uns vor einem Auslandsaufenthalt gezielt an .