Behandlung der Leishmaniose und anderer Mittelmeerkrankheiten
Früher war die Behandlung der Leishmaniose kompliziert und mit vielen Nebenwirkungen behaftet. Doch durch medizinischen Fortschritt und weiteres Wissen zur Behandlung dieser wichtigen Mittelmeerkrankheit ist die Therapie um einiges einfacher und effektiver geworden.
Als Basistherapeutikum hat sich der Wirkstoff Allopurinol bewährt und wird seit Jahren erfolgreich als Tablette eingesetzt. Das Medikament ist vergleichsweise günstig und kann gut appliziert werden . Nachteilig ist bei monatelanger oder jahrelanger Behandlungsdauer eine gewisse Nierenschädlichkeit des Medikamentes, verbunden mit der Ausbildung von Xanthinkristallen in Blase und Niere. Die Kristalle können die Nierentubuli schädigen und im Gefolge eine schwere Nierenschädigung provozieren. Deshalb sind regelmäßige Blutuntersuchungen mit Kontrolle der Nierenwerte unerläßlich. Um die Bildung dieser Kristalle zu verhindern, sind entsprechende Diätfuttermittel, die purinarm sind, sehr zu empfehlen. Ein weiteres Medikament, das gut eingesetzt werden kann, ist der Wirkstoff Domperidon.Es handelt sich dabei ansich um ein Antiemetikum, was beim Hund aber gute immunstimulierende Wirkungen entfalten kann. Die Verbesserung der Immunität der Patienten ist eine wichtige Säule der Behandlung der Leishmaniose. Vor allem im spanischsprechenden Raum hat man mit dem Medikament Leishgard ein gutes Immuntherapeutikum zur Hand. Mittel der Wahl zur Behandlung einer akuten Leishmaniose ist der Wirkstoff Miltefosin. Es wird als flüssiges Medikament angeboten, was mit einer Dosierhilfe sehr leicht zu applizieren ist. Das Medikament muss mindestens 28 Tage eingegeben werden und ist vergeichsweise teuer.
Die Ehrlichiose des Hundes
Bei der Ehrlichiose des Hundes handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die durch das Bakterium Ehrlichia canis durch einen Zeckenbiß auf den Hund übertragen wird. Die Krankheit kann in verschiedenen Stadien ablaufen , wobei es in der akuten Phase zu Fieber, Apathie, Schwäche, Bewegungsproblemen und Veränderungen an inneren Organen kommen kann. Viel häufiger ist eine chronische, latente Form , bei der die Tiere zwar in der Blutkontrolle einen hohen Ehrlichiose-Titer, aber kaum Syptome haben. Bei einem Titer handelt es sich um eine Verdünnungsstufe, die in der Infektionslehre den Grad der Erkrankung anzeigt. Problematisch ist, dass in dieser Zeit durch eine Abwehrkraftschwächung eine akute Entzündung wieder ausgelöst werden kann. Da es sich bei dem Erreger der Ehrlichiose wie gesagt um ein Bakterium handelt, kann dies mit Antibiotika behandelt werden . Mittel der Wahl ist Doxycyclin, was 4-6 Wochen verabreicht werden muß. Das Antibiotikum wird oft nicht gut vertragen und löst Erbrechen aus, so das ein Magenschutzmedikament eingesetzt werden sollte.
Die Babesiose des HundesB
Bei der Babesiose handelt es sich um eine durch Einzeller, sogenannte Piroplasmen, ausgelöste Erkrankung, die die roten BLutkörperchen befällt. Als Folge kommt es zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Anämie, die mit Fieber, Apathie, Schwellung von Leber und Milz und einem braun-rot verfärbten Urin einhergehen kann. Nur bestimmte Zeckenarten können den Erreger übertragen, wie zum Beispiel die Braune Hundezecke, die sich gerne in Auwäldern aufhält. Diese Zeckenarten kommen nicht nur in Spanien , Frankreich , Italien und den Balkanstaaten vor, sondern kommen auch immer häufiger in Süddeutschland vor, so dass bei Reisen in diese Länder dem Zeckenschutz wieder eine hervorragende Bedeutung zukommt. Immer häufiger wird in letzter Zeit auch beobachtet, dass die Erkrankung auch in Teilen Mitteldeutschlands, jetzt sogar auch Norddeutschlands vorkommen kann. Die Behandlung der Babesiose ist vergleichsweise einfach und sehr effektiv. Mit dem Wirkstoff Imidocarbe ( Handelsname Carbesia) steht ein potentes Injektionsmedikament zur Verfügung, was 2 x im Abstand von 14 Tagen injiziert werden muß. Aber Vorsicht: das Medikament ist sehr unterhautreizend und schmerzhaft, so daß es nur „verpackt“ in einer entsprechenden Elektrolytlösung gespritzt werden sollte.